Vincetoxicum hirundinaria
Die Weißblühende Schwalbenwurz
ist der einzige heimische Vertreter der Seidenpflanzengewächse. Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 100 Zentimetern. Die kalkliebende Pflanze ist in Europa weit verbreitet, in Österreich häufig, als Pionierpflanze in trocken-warmen Standorten, in lichten Wälder und auf steinigen Trockenrasen.
Der Gattungsname Vincetoxicum leitet sich vom lateinischen "vincere" (besiegen) und "toxicum" (Gift) ab und bezeichnet eine Pflanze, die als Antidot wirkt.

Giftigkeit, Pharmakologie
Alle Pflanzenteile, besonders die unterirdischen, enthalten ein Glykosid-Gemisch das als Vincetoxin bezeichnet wird. Die Wirkung ist ähnlich wie bei Eisenhut, bei hoher Dosis soll Tod durch Atemlähmung eintreten, die Gefährlichkeit ist aber umstritten. Schafe und Rinder meiden die Pflanze, von Pferden wird sie erst nach Frost gefressen.
Früher wurde die Pflanze in der Heilkunde verwendet.
Heute wird die Schwalbenwurz in der Schulmedizin nicht mehr genutzt. Die frühere Anwendung der unterirdischen Teile als harn- und schweißtreibendes Mittel ist veraltet.
Allein der Name ist von dem ursprünglichen Gebrauch als Antidot gegen Schlangengift erhalten geblieben.
In der Homöopathie kommt sie noch zum Einsatz z. B. "Engystol"® bei Erkältung.
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