Phyllitis scolopendrium
Der Hirschzungenfarn
oder "Hirschzunge" - = Asplenium scolopendrium, (Scolopendrium vulgare)
wächst verstreut in den gemäßigten Zonen im östlichen Nordamerika, Europa und Ostasien. Seine wintergrünen, ungeteilten, ganzrandigen, länglich-zungenförmigen, glänzend grünen Blätter werden 15 bis 45 (selten über 60) Zentimeter groß und wachsen in Büscheln aus einem dicht bewurzelten, kurzen Rhizom. Die im späten Frühling neu hervorgebrachten Wedel sind frisch hellgrün, die älteren Blätter sind kräftig grün und ledrig. Auf ihrer Unterseite bilden sich längliche, bräunliche Sporenlager. Die Art kommt besonders an nordexponierten, lichten bis schattigen, sickerfeuchten Steilhängen von basen- und humusreichen Schluchtwäldern vor.
Der Farn steht unter Naturschutz („besonders geschützt“) und ist eine Art der Roten Listen.
Im Garten:
Anders als viele andere Farne benötigt diese Art einen kalkreichen Standort zu seiner guten Entwicklung. Der einheimische Farn eignet sich für feuchte, schattige, auch tiefschattige Standorte, auch unter Gehölzen in durchlässigen und kalkhaltigen Laubhumusböden. Auch Schutthalden und feuchte, kalkhaltige Mauern, beispielsweise an Friedhöfen oder in Brunnen, werden manchmal besiedelt ("Spaltenwurzler").
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Verwendung
In der mittelalterlichen Naturheilkunde
wurde der Hirschzungenfarn eingesetzt als Heilmittel gegen allerlei Beschwerden:
Anwendung fand er gegen Husten, bei Milzkrankheiten, zur Stärkung der Bauchspeicheldrüse, als Reinigungsmittel für die Leber, gegen Kopfschmerzen und als harntreibendes Mittel.
Die Blätter fanden Verwendung als Wundmittel bei offenen Wunden.
In der modernen Naturheilkunde
wird die Art heute noch geschätzt, sie gilt als Schmerztherapie ohne Nebenwirkungen. Sie wird eingesetzt bei Unterleibsschmerzen und soll für die Entgiftung des Magen-Darm-Traktes
sorgen. Sie soll auch gegen Hormonstörungen und Wechseljahresbeschwerden, bei Funktionsstörungen von Schilddrüse und Bauchspeicheldrüse, gegen chronischen Husten und Bronchitis, bei allergischem Asthma helfen, sowie die schwache Lunge oder Leber unterstützen.
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